Am Mittwoch, den 25. Januar 2017, besuchte die Evangelische Religionsgruppe der 9. Jahrgangsstufe zum Abschluss des Themenbereichs „Judentum – Achtung vor dem Verwandten und doch Anderem” das Jüdische Zentrum Regensburg. Dort wurden wir vom Rabbiner Ephraim Bloch herzlich empfangen. Die Schüler und Schülerinnen hatten Fragen vorbereitet, die sie dem Rabbiner stellen wollten.
Zunächst musste natürlich jeder der Jungs eine Kippa aufsetzten, um den jüdischen Gebetssaal betreten zu dürfen. Dann ließen wir erst einmal den Saal auf uns wirken. Nachdem sich Herr Bloch den Schülern vorgestellt hatte, waren nun die Schüler an der Reihe, Fragen zu stellen. Ob es an der Ausstrahlung des Rabbiners lag oder an der heiligen Atmosphäre des Gebetssaals ist schwer zu sagen: Jedenfalls kamen die Fragen anfangs sehr zögerlich.
Die ersten Fragen wurden zum Sabbat gestellt. Herr Bloch erklärte uns, wie die Ge- und Verbote in der modernen Zeit mit der modernen Technik gedeutet werden und wie sich fromme Juden bezüglich Smartphone-Nutzung oder anderer Technik verhalten. Außerdem erklärte Herr Bloch die Schwierigkeit der modernen Technik im Alltag der Juden, wenn zum Beispiel Sensoren Türen öffnen, denn diese elektrische Art der Türöffnung darf am Sabbat nicht genutzt werden. Der Rabbiner betonte den Unterscheid zwischen produktiver Arbeit an Werktagen und Ruhe am Sabbat.
Weitere Fragen der Schüler waren zu den Themen Ruhestand des Rabbiners, neue Synagoge für Regensburg, Homosexualität im Judentum, Shoa, Beschneidung, hebräische Sprache, Gebote für Nichtjuden und viele weitere. Alle Themen beantwortete Herr Bloch in seiner charakteristischen Art: er philosophierte und erzählte zu jeder Frage Geschichten, stellte Gegenfragen und erklärte erst abschließend weitere Details.
Am Ende der 90-minütigen Besuchszeit zitierte Rabbi Bloch den hebräischen Segensspruch nach dem Toilettengang und erklärte, was es damit auf sich hatte. Unten seht ihr den Segensspruch auf Hebräisch. Hier sind außerdem zwei Links zu dem Thema: https://de.wikipedia.org/wiki/Ascher_Jazzar; http://www.hebrew4christians.com/Blessings/Daily_Blessings/Yatzar/yatzar.html.
Insgesamt war es ein spannender Ausflug mit dem Kennenlernen einer sehr beeindruckenden Person: Ein Rabbiner, Vater, Großvater und Urgroßvater, der sich aller seiner Pflichten sehr bewusst ist und der die jüdische Religion vorbildlich lebt, lehrt und präsentiert.
Da ich als begleitende Lehrkraft die Heiligkeit des Ortes respektiere, habe ich auf das Fotografieren verzichtet.
Quelle: http://w1.chabad.org/media/images/667/WJbV6676937.jpg