„Die Nummer auf deinem Unterarm ist blau wie deine Augen“

Nur im Konzentrationslager in Auschwitz bekam man diese Nummer, erfuhren wir von Frau Dr. Eva Umlauf, einer Holocaust-Überlebenden, die am 4. Juni 2025 in der 5. und 6. Unterrichtsstunde bei uns an der Schule zu Gast war. Sie half uns dabei, uns zu erinnern, damit wir die Gräueltaten der Nazidiktatur nie vergessen. Sie forderte die Schülerinnen und Schüler der neunten Jahrgangsstufe vor allem dazu auf, zu verstehen, wie wertvoll es ist in einer Demokratie zu leben und wie bedeutend, extremistischen Parteien kritisch gegenüber zu stehen. 

Frau Umlauf überlebte, obwohl sie nur ein kleines Kind war. Aber die meisten ihrer Familienmitglieder haben nicht überlebt. Die 82-Jährige erzählte uns, dass dies eine Gemeinsamkeit aller Jüdinnen und Juden weltweit ist: Sie verloren Familienmitglieder aufgrund der Vernichtungsmaschinerie Hitlers und seiner radikalen Politik vor und während des Zweiten Weltkrieges.

Gemeinsam machten wir uns also auf die Reise, das Leben von Frau Umlauf und ihrer Familie kennenzulernen. Sie erzählte nicht nur von sich, sondern auch von anderen Menschen, denen sie begegnete, vor allem beim Schreiben ihres Buches. Sie erklärte, wie das Leben als jüdische Familie in der Slowakei war. 

Als sie aus ihrem Buch vorlas, wie die Familie in Auschwitz ankam, hätte man eine Stecknadel fallen hören können. Die Schülerinnen und Schüler und anwesenden Eltern lauschten gebannt den Erinnerungen. 

Frau Umlauf nahm sich Zeit für uns, obwohl ihr Terminkalender nicht nur durch ihre neue Funktion als Präsidentin des internationalen Auschwitz-Komitees in Berlin gut gefüllt ist. Nach ihrem Vortrag durften alle Zuhörenden Fragen stellen. Sowohl Eltern als auch Schülerinnen und Schüler waren wissbegierig. 

Am Ende der Veranstaltung gab es die Möglichkeit, an einem Bücherstand des Schülerbüchereiteams Literatur zum Thema Auschwitz, darunter auch das Buch von Frau Umlauf, zu erwerben. Sogar für eine Widmung nahm sie sich Zeit. 

Ein großer Dank geht an den Elternbeirat, der die Autorin federführend durch Frau Kraus an die Schule holte, der Firma Pustet für den Büchertisch und nicht zuletzt an die Fachschaften Religion und Ethik, die das Thema im Unterricht vorbereiteten.