Lesung von Tim Pröse – Ein eindringlicher Blick in die Geschichte

Anfang Novem­ber fand in der Stadt­bü­che­rei Regens­burg eine bewe­gende Lesung von Tim Pröse statt. Unter Schü­le­rin­nen und Schü­lern ande­rer Regens­bur­ger Schu­len nahm der Autor auch die Klas­sen 9e und 10d der RSaJ mit… auf eine emo­tio­nale Reise durch die dunk­len Kapi­tel der deut­schen Geschichte: die Jahre der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Herrschaft.

Im Lauf seiner Lesung stellte der Autor die bru­ta­len Rea­li­tä­ten des Krie­ges dar, in dem Mil­lio­nen ihr Leben ver­lo­ren. Dabei ver­setzte Pröse seine jungen Zuhö­re­rin­nen und Zuhö­rer von Anfang an in diese Zeit, indem er sie per­sön­lich und ein­dring­lich ansprach: „Euch wäre befoh­len worden zu gehorchen.“

Ein zen­tra­ler Punkt der Lesung war die grau­same Rea­li­tät von Ausch­witz. Pröse schil­derte die schreck­li­chen Bilder der Gas­kam­mern, in denen Mil­lio­nen von Men­schen ermor­det wurden. Er erzählte vom Atten­tat am 20.Juli 1944, ange­führt durch Claus Graf von Stauf­fen­berg, und nahm dabei eine neue, andere Per­spek­tive ein: Pröse schil­derte, welche Folgen das miss­glückte Atten­tat für die Kinder und Frauen dieser Wider­stands­kämp­fer hatte. 

Im Anschluss beant­wor­tete Pröse Fragen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler. Gefragt nach seiner Moti­va­tion zu schrei­ben, erklärte er, dass er die wahren Geschich­ten der Ver­gan­gen­heit auf­schrei­ben möchte, um ein Denk­mal für die Betrof­fe­nen zu setzen.

So war die Lesung von Tim Pröse nicht nur eine Rück­schau auf die Ver­gan­gen­heit, son­dern ein Appell an die Gegen­wart. In einer Zeit, in der Aus­gren­zung und Hass wieder auf­keim­ten, sei es wich­tig, aus der Geschichte zu lernen und sich für eine gerech­tere Gesell­schaft ein­zu­set­zen, so Pröse. Er ermu­tigte die Zuhö­rer, wach­sam zu sein und für die Frei­heit ein­zu­tre­ten, die viele Men­schen mit ihrem Leben ver­tei­digt haben.