Am Dienstag konnten alle 8. Klassen wieder einmal einem bewegenden Vortrag von Pater Gerhard Lagleder lauschen. Wir Judensteiner haben seit Jahren eine enge Beziehung zu seiner Organisation Brotherhood of Blessed Gerard in Mandeni im Osten Südafrikas. Jedes Jahr gehen die Einnahmen des „Kaugummigeldes“ an Pater Lagleder. Diese „Erziehungsmaßnahme“ hält die Klassenzimmer und Tische sauberer und hilft ein wenig, die Not vor Ort zu lindern.
Im Jahr 1987 trat Pater Lagleder seine erste Stelle in Südafrika an. Betroffen von der Armut und dem Elend begann er Hilfe zur Selbsthilfe zu geben und startete damit eine beeindruckende Arbeit.
Trinkwassermangel, fehlende Arbeitsmöglichkeiten und viele Elendsviertel kennzeichnen die dortige Sozialstruktur. Von den Personen, die über 20 Jahre alt sind, hat nahezu jeder Fünfte keine Schulbildung erhalten. Die Säuglingssterblichkeit liegt, meist bedingt durch mangelnde Hygiene, bei über 30 Prozent. Tuberkulose und HIV sind Gründe für eine hohe Sterblichkeitsrate. Nirgendwo anders auf der Welt sei der Unterschied zwischen Arm und Reich so eklatant wie im Raum Mandeni, der traurigen „Aids-Hochburg der Welt“, so der Referent.
Pater Gerhard wollte Hilfe zur Selbsthilfe ermöglichen. Im Jahr 1992 konnte die Hilfsorganisation „Brotherhood of Blessed Gerard“ als Unterorganisation des Malteserordens gegründet werden. Inzwischen gibt es unter anderem ein großes Hospiz, ein Kinderheim, einen Kindergarten und ein spezielles Aids-Therapieprogramm. Schon mit wenigen Euros kann in Mandeni viel Hilfe geleistet werden.
Besonders beeindruckend war, als Pater Gerhard das Beispiel eines Mädchens schilderte, im Kinderheim aufwuchs und nun als junge Erwachsene zum Rugby-Nationalteam des Landes Südafrika gehört.
Der Vortrag sensibilisierte die Schülerinnen und Schüler für die Probleme in Afrika, informierte über die beeindruckende Arbeit eines engagierten Christen und motivierte möglicherweise auch zum Kaugummikauen im Unterricht, um möglichst viel Geld zu den Kindern in Mandeni schicken zu können.

