Hans-Weber-Preis für die „Erinnerer”

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In diesem Jahr vergab die SPD den Preis an Jour­na­lis­ten Thomas Mug­gen­tha­ler, His­to­ri­ker Rainer Ehm und die Klasse 10b der Real­schule am Juden­stein. Regens­burg. Sie zeigen gegen Rechts Flagge, indem sie die Erin­ne­rung an das dun­kelste Kapi­tel der deut­schen Geschichte leben­dig halten: Thomas Mug­gen­tha­ler, Jour­na­list beim Baye­ri­schen Rund­funk, der His­to­ri­ker Rainer Ehm und die Klasse 10 b der Real­schule Juden­stein haben sich nach Auf­fas­sung der Regens­bur­ger Sozi­al­de­mo­kra­ten im beson­de­ren Maße für die Auf­ar­bei­tung der NS-Geschichte enga­giert. Der Hans-Weber-Preis, benannt nach dem Regens­bur­ger Wider­stands­kämp­fer, lang­jäh­ri­gen SPD-Stadt­rat sowie frü­he­ren Bür­ger­meis­ter, ging am Sonn­tag im „Leeren Beutel“ in ihre Hände über. Bür­ger­meis­ter Joa­chim Wol­bergs, der durch die gut besuchte SPD-Ver­an­stal­tung führte, hob das Enga­ge­ment der Preis­trä­ger hervor und hauchte dem Werk des 2003 ver­stor­be­nen „Genos­sen“ Leben ein. Unter ande­rem ging er auf das Wirken Webers im Zei­chen des Wider­stands gegen die NS-Dik­ta­tur ein: In dem er unter Todes­ge­fahr wei­ter­hin sozi­al­de­mo­kra­ti­sche Flug­blät­ter ver­teilte, habe er erfolg­reich seine Stimme erho­ben. Als „Ver­fem­ter“, der in eine Bewäh­rungs­ein­heit ein­ge­zo­gen wurde, habe Weber als Teil der berüch­tig­ten 999. Divi­sion in Nord­afrika nicht einen „ein­zi­gen Schuss abge­ge­ben“. Ferner habe er als Zeit­zeuge der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Ver­bre­chen sowohl der jungen Gene­ra­tion gegen­über, als auch in Funk und Fern­se­hen, oft über die erlit­tene Ver­fol­gung berich­tet. In dem Geiste Webers hätten auch die Preis­trä­ger gehan­delt, sagte Wol­bergs. … Für ihr Pro­jekt zum Thema „80 Jahre Bücher­ver­bren­nung“ ver­diente sich die Klasse 10b der Real­schule am Juden­stein den Hans-Weber-Preis. Dass an das Thema eine Gedenk­ta­fel am Neu­pf­arr­platz erin­nert, sei ihr zu ver­dan­ken, so Wol­bergs. Er erin­nerte auch an einen Flash­mob auf dem Neu­pf­arr­platz sowie an eine Aus­stel­lung in der Staat­li­chen Biblio­thek, bei der sich die Schü­ler dem Thema Bücher­ver­bren­nung ange­nom­men haben. Stell­ver­tre­tend für die Klasse nahm Klas­sen­leh­rer Peter Spa­ten­e­der den Preis ent­ge­gen. Drit­ter Preis­trä­ger ist Rainer Ehm, Kura­tor des Donau-Schif­fahrts-Muse­ums Regens­burg. Er habe sich ins­be­son­dere die Geschichte der regio­na­len Sozi­al­de­mo­kra­tie und der Gewerk­schaf­ten auf die Fahnen geschrie­ben, wür­digte Joa­chim Wol­bergs. Sein Enga­ge­ment als Lan­des­schrift­füh­rer und Gedenk­stät­ten­be­auf­trag­ter der „Arbeits­ge­mein­schaft ehe­mals ver­folg­ter Sozi­al­de­mo­kra­ten“ (AvS) hob er aus­drück­lich hervor. Die AvS habe sich nicht nur als Mahner und Erin­ne­rer inner­halb der SPD, son­dern auch aus „Ver­mitt­ler nach außen“ verstanden. ….

Arti­kel im Volltext

Quelle: Mit­tel­baye­ri­sche Zei­tung 09.12.2013