Zum zweiten Mal durften zehn Mädchen der Realschule am Judenstein in den bayerischen Landtag fahren, um dort für einen Tag zu erleben, welche Aufgaben eine bayerische Landtagsabgeordnete hat und wie ihr Tagesablauf aussieht. Ein herzliches Dankeschön geht an Frau Wild, die uns in ihrer Eigenschaft als Landtagsmitglied der SPD zu diesem Mädchenparlament im bayerischen Landtag 2014 eingeladen hat. So waren denn unter den fast 200 Mädchen, die im bayerischen Landtag begrüßt wurden, auch Leila Benaichouche (9d), Carmen Höllerer (9d), Kim-Sue Kolb (9d), Cilia Rheault (9d), Anna Thorscht (9d), Vanessa Pietrzyk (10a), Maria Vilvovskaya (10c), Dominique Melodia (10d), Anca Popovici (7b) und Simina Pop (7b) von der Realschule am Judenstein. Für einen Tag waren diese zehn Mädchen Mitglieder des bayerischen Landtags. Begleitet wurde die Fahrt nach München von Herrn Dr. Peter Spateneder.
Nach kleinem Frühstück im Steinernen Saal und der Begrüßung im Plenarsaal teilten sich die Mädchen nach Themen in sieben Fachausschüssen auf, um dort abstimmungsreife Vorlagen für die Plenarversammlung auszuarbeiten über die am Nachmittag in einer großen Debatte entschieden werden sollte. Die Diskussionen in den sieben Fachausschüssen wurden jeweils von einer Landtagsabgeordneten geleitet und fachlich begleitet. Nach einer kleinen Mittagspause kehrten alle „Delegierten” zurück in den Plenarsaal, um die parlamentarische Debatte über die „Gesetzesvorlagen“ zu eröffnen. Jede der sieben Vorlagen wurde in zwei Reden von beiden Seiten beleuchtet. Im Anschluss daran folgte eine Aussprache, in der die „Abgeordnetinnen“ des Plenums Fragen stellen und Argumente beisteuern konnten. Durch die fundierte Vorbereitung in den Ausschüssen und nicht zuletzt angeregt durch die besondere Atmosphäre im Plenarsaal des Landtags entwickelten sich intensive, ernsthafte und engagierte Diskussionen. Ginge es nach dem politischen Willen der Mädchen im Landtag wäre heute in Bayern die grüne Gentechnik strikt verboten, Jugendliche dürften ab 16 Jahren wählen und Schönheitsoperationen für Jugendliche wären gesetzlich verboten.
Zum Abschluss bedankten sich die anwesenden Landtagsabgeordneten bei den Mädchen mit einem großen Lob für deren professionelle Parlamentsarbeit. Sie machten den Mädchen Mut, sich auch in institutionalisierten Gremien politisch zu engagieren und sich einzumischen in die gesellschaftlichen Diskussionen ihrer Zeit. Nur dann, so Dr. Simone Strohmayr (MdL), könne man dem Umstand, dass jene Stühle, auf denen sie soeben Platz genommen hätten, immer noch gut zu drei Viertel von Männern besetzt seien, in Zukunft Abhilfe schaffen. Das Mädchenparlament in München trägt als praktische politische Lektion in parlamentarischer Arbeit dazu bei, dieses Ziel zu erreichen.