Eine Woche als Schülerin an einer nordirischen Highschool

Femke, du hat­test die Mög­lich­keit, eine Woche an der High­school Larne in Nord­ir­land in den Unter­richt zu gehen. Wie bist du dazu gekommen? 

Meine Reli­gi­ons­leh­re­rin Frau Garcia hatte mit Nord­ir­land einen Leh­rer­aus­tausch und erzählte davon. Da mit der Schule ein Aus­tausch momen­tan noch nicht mög­lich ist, fragte ich, ob ich es privat orga­ni­sie­ren dürfte, dort in die Schule zu gehen. Des­halb habe ich an den Schul­lei­ter dort eine Email geschickt und nach­ge­fragt. Dr. Reid hat sofort zuge­sagt und mich für die erste Woche in den Pfingst­fe­rien ein­ge­la­den. Meine ganze Fami­lie ist also nach Irland gereist. 

War es nicht komisch, dass deine Fami­lie Urlaub gemacht hat und du in die Schule gegan­gen bist? 

Nein, denn meine Eltern waren viel in Bel­fast unter­wegs und haben die große Stadt ange­se­hen. Ich hatte darauf nicht so große Lust und war des­halb froh, dass ich in die Schule konnte. Am letz­ten Tag habe ich aber auch Bel­fast besichtigt. 

Was sind die größ­ten Unter­schiede zu unse­rer Schule? 

Sie sind nicht in Klas­sen a, b und c auf­ge­teilt, son­dern in große Klas­sen. Je nach­dem was die Schü­ler gewählt haben, sind sie in den Kursen in unter­schied­li­chen Kombinationen. 

Welche Fächer hast du besucht? 

Geschichte, IT mit Mine­craft, Sport, Mathe, Eng­lisch mit Gedicht­ana­lyse, Physik (Sci­ence), Fran­zö­sisch und Spanisch. 

Was war der größte Unter­schied im Unterricht? 

In einer Stunde sind sie nicht so weit gekom­men wie wir, aber ins­ge­samt sind sie gleich schnell gewe­sen. Mög­li­cher­weise üben sie mehr. In einer Stunde arbei­ten sie lang­sa­mer, weil sie mehr wiederholen. 

Wel­ches Fach hat dir am besten gefallen? 

Geschichte, weil der Unter­richt ver­gleichs­weise ent­spannt war, die Leh­re­rin war nicht streng. 

Wel­cher Unter­schied war in deinen Augen im Ver­hält­nis der Schüler*innen und Lehrer? 

Im Unter­richt waren die Regeln locke­rer, die Lehr­kraft erklärte, aber unter­hielt sich auch mit den Schüler*innen. Es war ent­spann­ter, weil sie nicht so streng waren. Ins­ge­samt schrei­ben sie weni­ger, aber trotz­dem lernen sie genauso viel. Lehr­kräfte und Schüler*innen haben einen sehr part­ner­schaft­li­chen Umgang untereinander. 

Was haben Lehrer gemacht, wenn man nicht dis­zi­pli­niert war? 

Sie haben den Schü­ler ange­spro­chen. Einmal wurde einer vor die Tür gestellt. 

Wie sind die Jugend­li­chen dort?

In man­cher­lei Hin­sicht sind sie dis­zi­pli­nier­ter. Sie schreien nicht. Aber sie warten nicht immer, bis sie auf­ge­ru­fen werden, son­dern reden rein. 

Wie fan­dest du die Schuluniformen? 

Ich fand Uni­for­men ganz gut, weil sie eine Aus­wahl von Klei­dung hatten. Man konnte es wech­seln. Ich selber habe keine getra­gen, weil sie rela­tiv teuer sind. 

Wie sah dein Unter­richts­tag aus? 

Von 9 bis 15 Uhr, aber mit großer Mit­tags­pause in der Cafeteria. 

Wür­dest du noch­mal hin­ge­hen wollen? 

Ja, defi­ni­tiv, auch für eine län­gere Zeit. 

Danke für das Gespräch.