Am 14.10.2016 konnte die Realschule am Judenstein einen besonderen Gast begrüßen: Pater Gerhard Lagleder aus Südafrika, Missionsbenediktiner sowie Mitglied im Malteserorden und gebürtiger Regensburger.
Südafrika: ein landschaftlich reizvolles Land, wilde Tiere, die Fußballweltmeisterschaft 2010: Das ist das Bild, das viele Deutsche vom Land an der südlichsten Spitze des afrikanischen Kontinents haben. Nur wenigen ist die Schattenseite Südafrikas bekannt. Ein Land, das von Apartheid geprägt ist und Spuren davon auch heute noch im tagtäglichen Leben sichtbar sind: Armut, soziale Brennpunkte wie die Townships und AIDS beherrschen das Leben vieler Menschen in Südafrika.
Im Rahmen eines Vortrags berichtete Pater Lagleder vor Schülern der 7. Klassen über seine Arbeit in der Bruderschaft des Seligen Gerhard in Mandeni in Südafrika. Pater Lagleder leitet in Südafrika die „Brotherhood of Blessed Gérard“, eine Hilfsorganisation, welche er im Jahr 1992 gegründet hat. Eines der größten Probleme in Afrika, so berichtet Pater Lagleder, seien die Unterschiede zwischen Reich und Arm. Darüber hinaus gibt es dort die meisten AIDS-Kranken, 76% der Bevölkerung in Zululand sind HIV-positiv. Fast keiner der am HIV- Virus erkrankten Menschen kann sich jedoch eine Behandlung im Krankenhaus leisten oder wird als Infizierter überhaupt noch aufgenommen. Genau dieser Menschen nimmt sich Pater Lagleder an. Zusammen mit seinen Mitarbeitern sorgt er sich mit großem Engagement um die Aidsprävention wie auch um die Versorgung der Todkranken. Zu den Einrichtungen der Malteser gehören unter anderem das größte Hospiz Südafrikas, ein Kinderheim und ein Kindergarten, ein Entwicklungshilfezentrum und viele andere Projekte. Außerdem gibt es neben dem AIDS-Aufklärungsprogramm eine Palliativstation, die es den bereits erkrankten Menschen ermöglicht ohne Schmerzen und in Würde zu sterben.
Die größte Schwäche allerdings liegt im finanziellen Bereich. Da von der afrikanischen Bevölkerung aufgrund der Armut keine finanzielle Unterstützung erwartet werden kann, reist Pater Gerhard immer wieder in seine Heimat Deutschland und versucht Werbung für seine Arbeit zu machen. In seinem Vortrag betonte er, dass seine Arbeit ohne internationale Hilfe und Spendengelder nicht geleistet werden könne. Ein Kind im Kinderheim kostet pro Monat 881 Euro, ein Kind im Kindergarten 21 Euro und für 10 Euro pro Monat kann ein Kind in der Klinik für Unterernährte behandelt werden.
Die Realschule am Judenstein unterstützt alljährlich die Hilfsorganisation von Pater Lagleder mit verschiedenen Spendenaktionen.
Martina Prucker