Am 1.7.2014 konnte die Realschule am Judenstein einen besonderen Gast begrüßen: Pater Gerhard Lagleder aus Südafrika, Missionsbenediktiner und Mitglied im Malteserorden.
Südafrika: ein landschaftlich reizvolles Land, wilde Tiere, die Fußballweltmeisterschaft 2010. Das ist das Bild, das viele Deutsche vom Land an der südlichsten Spitze des afrikanischen Kontinents haben. Nur wenigen ist die andere Seite, die Schattenseite Südafrikas bekannt. Ein Land, das immer noch von Apartheid geprägt ist und Spuren davon auch heute im tagtäglichen Leben sichtbar sind: Armut, soziale Brennpunkte wie die Townships und AIDS beherrschen den Alltag der meisten Menschen in Südafrika.
Sehr eindrucksvoll berichtete Pater Lagleder vor Schülern der 7. Klasse über seine Arbeit in der Bruderschaft des Seligen Gerhard in Mandeni, Südafrika und konnte uns mit seinem sehr persönlichen Vortrag, durch viele Bilder aus Südafrika unterstützt, ein äußerst lebendiges und beeindruckendes Bild von seiner Arbeit vermitteln.
Als Missionsbenediktiner ging der gebürtige Regensburger Pater Gerhard vor 27 Jahren nach Südafrika und begann dort seine Arbeit bei den von AIDS betroffenen Menschen in der Gegend von Mandeni, nördlich von Durban. Ungefähr 2/3 der Bevölkerung sind dort an AIDS erkrankt, können sich aber aufgrund ihrer Armut und der schwierigen gesellschaftlichen Situation im Land die einfachste medizinische Hilfe oft nicht leisten.
Ziel der Hilfseinrichtung, die Pater Lagleder mit Unterstützung des katholischen Malteserorden dort aufgebaut hat, ist es, Soforthilfe zu leisten, daneben aber auch durch verschiedenste Therapieangebote, Selbsthilfegruppen und auch Familienhilfsangebote den Erkranken und auch den unmittelbar oder mittelbar betroffenen Menschen die Basis für ein Leben in Würde zu geben. So gibt es unter anderem eine Klinik, ein Hospiz, einen Kindergarten und ein Kinderheim, wie auch diverse Programme zur Unterstützung: HIV/AIDS Aufklärungsprogramme, Nothilfefonds, Krankenfonds und Stipendienfonds sowie viele weitere Angebote. Da sich all diese Einrichtungen aus Spenden selbst finanzieren müssen, haben die 7. Klassen spontan einen Eisverkauf in der Pause durchgeführt, bei dem 75 € zusammenkamen. Das ist sicherlich nur ein kleiner Betrag, aber dennoch eine Summe, mit der die Realschule am Judenstein einigen Menschen Hoffnung mitgeben und auf sinnvolle Weise Hilfe leisten kann. Nachdem das Eis bei vielen Schülern sehr gut ankam, werden wir diese Aktion am Schulfest wiederholen. Denn ein kleines Eis geht immer noch! Vielen Dank für alle freiwilligen Helfer, die diese Aktion unterstützt haben. Auch im Namen von Pater Gerhard, der bereits versprochen hat, unsere Schule nächstes Jahr wieder zu besuchen.