Im Rahmen des BR Medientags bekamen zwei neunte Klassen unserer Schule am Freitag, den 6. Mai 2022, Besuch aus den Studios des Bayerischen Rundfunks in München: Frau Judith Schönicke, Journalistin und BR24-Redakteurin, stellte uns ihren Arbeitsalltag vor und sensibilisierte die Schüler*innen im Umgang mit Medien und Nachrichten.
Nachdem Herr Einhauser Frau Schönicke willkommen geheißen und sich für die Organisation des Tages bei Frau Garcia bedankt hatte, begann die Unterrichtseinheit mit einer kurzen persönlichen Vorstellung der Journalistin. Und schon ging es an eine Live-Umfrage im Klassenzimmer: Wie oft lest ihr Nachrichten? Wo informiert ihr euch?
Nach der Nachrichtenportalauflistung wurde kritisch nachgefragt: Wer steckt denn hinter diesen News-Plattformen? Was sind das für Leute, die „dein Update” bestücken? Warum ist es sinnvoll, sich über die öffentlich-rechtlichen Medien zu informieren?
Die nächste Aktivität war eine Aufstellung der Schüler*innen: Ist folgende Schlagzeile Papst beim Koksen erwischt „unglaubwürdig”, „glaubwürdig” oder „sehr glaubwürdig”? Je nachdem, wo die Schlagzeile auftauchte, wurde sich positioniert: „Eine Freundin teilte es auf instagram” war beispielsweise nicht so glaubwürdig, als wenn es in der „Tagesschau” berichtet würde.
Im Anschluss an weitere Erklärungen bezüglich unterschiedlicher Nachrichtenkanäle und den Zwecken, die diese verfolgten, zeigte Frau Schönicke eine Videonachricht. Die Schüler*innen wussten nicht, ob diese eine Falschnachricht war oder die Realität. Nun entbrannte eine heiße Diskussion darüber. Frau Schönicke erklärte, wie wichtig die journalistische Arbeit sei: Sie müsse – sobald sie Nachrichten erhielt – überprüfen, was fake und was Wirklichkeit sei. Hierzu befrage sie nicht nur Augenzeugen vor Ort, sondern die Polizei oder auch Krankenhäuser.
Natürlich arbeite sie als Journalistin mit offiziellen Nachrichtenagenturen zusammen, die schon recherchierte Nachrichten übermitteln. Zur Redaktion dieser News berichtete Frau Schönicke, dass sie aussuchen müsse, welche genug Gewicht hätten, um in die Sendung zu gelangen. Am Arbeitslaptop konnten die Schüler*innen beobachten, wie die Nachrichten im Sekundentakt hineinflogen und sämtliche Audio-Dateien von BR-Reportern in Bayern zu ihr gelangten.
Anhand eines Interviews mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder führte die Journalistin der Klasse vor, wie einfach es ist, Audiodateien so zu verändern, dass sie das Gegenteil aussagten. Dass man prominenten Politikern so einfach die Worte im Mund umdrehen konnte, überraschte alle Anwesenden sehr. Natürlich würde so etwas im Bayerischen Rundfunk nicht passieren.
Denn als wichtige Prinzipien des BR bzw. der öffentlich-rechtlichen Medienanstalten wurde erklärt, dass das Zwei-Quellen-Prinzip angewendet werde: Es werde nicht spekuliert, sondern man berichte Fakten. Des Weiteren müssten immer Quellen in der Berichterstattung genannt werden. Noch wichtiger sei, bevor eine Nachricht gesendet werde, unterliege sie dem Vier-Augen-Prinzip. Alle Inhalte müssten gegengelesen werden. Der BR müsse objektiv und unparteilich sein, alle Meinungen darstellen und ausgewogen berichten. Das Bayerische Rundfunkgesetz garantiere zusätzlich, dass sich an die Regeln gehalten werde.
Zuletzt sollten die Schüler*innen aus sechs aktuellen Agenturmeldungen wählen, welche drei es bei ihnen in die Nachrichten schaffen würden. Natürlich musste die Auswahl begründet sein. Hier gab es unterschiedliche Meinungen: Die Jungs wollten alle über Fußball berichten, wohingegen einige der Mädchen dies gänzlich uninteressant fanden. In diesem Zusammenhang wurde darüber informiert, dass natürlich die Radiosender unterschiedliche Adressaten hätten, weshalb die Nachrichten senderabhängig variierten.
Resümierend kann man sagen, dass es ein sehr gelungener Vormittag mit einer unheimlich kompetenten und authentischen Journalistin war. Vielen Dank an Frau Judith Schönicke und die zwei 90-minütigen Unterrichtseinheiten und natürlich an den Bayerischen Rundfunk, der diesen informativen Austausch im Rahmen der Medientage ermöglicht hat.