Dombesuch der evangelischen Gruppe der fünften Klassen

IMG_5872Am Diens­tag, dem 19. Januar 2016, war es end­lich so weit. Die evan­ge­li­schen Reli­gi­ons­schü­ler der fünf­ten Klas­sen mach­ten sich am bisher käl­tes­ten Tag des Jahres auf den Weg zum Dom und den Kir­chen der Alt­stadt, die im Rahmen des Themas „Heimat ent­de­cken – Kirche am Ort” besich­tigt werden können.

Schon der Anblick der West­seite des Doms mit dem Haupt­por­tal erstaunte die Schü­le­rIn­nen. Natür­lich kennt man Bider und war auch schon einmal vor dem Dom gestan­den, aber dass man ihn bewusst wahr­nimmt, dazu gehört auch eine kom­pe­tente Füh­rung. Diese erhiel­ten wir von Frau Amann, die die Kinder durch ihre eigene Begeis­te­rung in die Geschich­ten, die mit dem Dom geschrie­ben wurden, mitriss.

IMG_5876Zunächst wurde das West­por­tal von außen betrach­tet und selbst mir ist Petrus in seinem Fischer­boot am senk­rech­ten Ende des Kru­zi­fi­xes noch nie zuvor auf­ge­fal­len. Die Höhe der Türme wurde den Schü­lern beim Ver­gleich mit der Länge eines Fuß­ball­fel­des erst rich­tig klar.

Beim Betre­ten des Innen­rau­mes fielen sofort die bunten Glas­fens­ter auf. Die Sonne schien durch die Süd­fens­ter und beleuch­tete den Dom in seiner ganzen Pracht. Beim Anblick der Pfei­ler, Spitz­bö­gen und nach oben füh­ren­den Linien wurde den Schü­lern auf anschau­li­che Weise der gelernte Unter­richts­stoff ins Gedächt­nis zurückgerufen.

In der Vie­rung, dem Mit­tel­punkt des Kreu­zes, das durch den Grund­riss des Domes dar­ge­stellt wird, erklärte Frau Amann den Grund für die zwei vor­han­de­nen Altäre und ver­deut­lichte den theo­lo­gi­schen Zusam­men­hang: Got­tes­dienst­in­halte waren ab der Neu­zeit für das Volk bestimmt und nicht nur den Geist­li­chen vorbehalten.

Die Details zur 2009 gebau­ten Dom­or­gel fas­zi­nier­ten die Schü­ler sehr: Können wir den Aufzug sehen? Wie klingt die Orgel? Halten diese dünnen Seile wirk­lich das Gewicht der Orgel? Wie viele Pfei­fen sind es? All diese Fragen wurden mit Bra­vour gemeis­tert und wer weiß: Viel­leicht bietet „RSaJ erlebt” im Früh­jahr mal ein Dom­or­gel­kon­zert zur Mit­tags­zeit an?

IMG_5870Weiter ging es zum Brun­nen und den mit­tel­al­ter­li­chen Glas­fens­tern, in denen wir den blauen Esel finden muss­ten. Das Beson­dere an den Fens­tern ist, dass die meis­ten im Ori­gi­nal erhal­ten sind. Außer­dem wird einem erst das Ausmaß der Glas­kunst bewusst, wenn man sich die Arbeit vor­stellt, die hinter den Glas­bil­dern steckt: Die Fens­ter­teile sind nicht nur bunt son­dern auch in detail­ge­treuer Arbeit bemalt worden.

Die Geschichte um die Ritter und Teu­fel­chen am West­por­tal fes­selte die Schü­ler und sie ana­ly­sier­ten die Zusam­men­set­zung der klei­nen Teufel aufs Genau­este. Der „Hein­rich und Kuni­gunde Altar” auf der Nord­seite war auch ein fas­zi­nie­ren­der Gegen­stand mit bild­haue­ri­schen Details wie einem Schwein­chen und einem Hund.

Zuletzt gingen wir von der sehr kalten Kathe­drale in die Eises­kälte hinaus und betrach­te­ten den Esel­sturm und hörten uns die Legen­den um den Brü­cken- und Dom­bau­meis­ter an. Die Kinder konn­ten auch hier viel eige­nes Wissen preisgeben.

IMG_5868Ins­ge­samt war es – trotz blauer Lippen – ein wun­der­schö­ner Aus­flug zu dem schöns­ten Bau­werk der Stadt. Ich bedanke mich auch herz­lich bei Frau Amann für ihre begeis­ternde Füh­rung und bei Frau Mader für die Beglei­tung. Eine Wie­der­ho­lung des Aus­flugs im Sommer zu etwas wär­me­ren Tem­pe­ra­tu­ren haben die Schü­le­rIn­nen ver­dient, denn die Foto­ses­sion, die wir noch geplant hatten, muss­ten wir auf­grund von ein­ge­fro­re­ner Glied­ma­ßen verschieben.

Katha­rina Garcia, Evan­ge­li­che Religion