Wie jedes Jahr besuchten auch in diesem Schuljahr die zehnten Klassen unserer Schule der Gedenkstätte KZ Flossenbürg. Der Besuch wurde in der Schule so vorbereitet, dass die Schülerinnen und Schüler sich selbst über das Gelände führen konnten. Einige Eindrücke von diesem Ausflug sind hier zu lesen:
„Mir fällt es schwer, die ganze Sache zu realisieren. Dass Tausende von Menschen gestorben sind, kann ich einfach nicht wahrhaben. Ich kann mir diese grausamen Dinge nicht mal im Kopf vorstellen, da es so unmenschlich und abwertend ist. Dass ganze Familien an diesem Ort ihr Leben gelassen haben ist für mich schwer zu verdauen, denn ich könnte nicht in dieser Angst um mein Leben leben. Diese strukturierte Massentötung hat mir die Sprache verschlagen und das habe ich erst dort gemerkt.„
Roman Schubenok, 10a
„Mich hat der Ofen und die Bilder im Waschhaus verstört. Auch zu sehen, wie eng alles ist und dass überall Wachtürme rundherum aufgebaut waren. Das krankste für mich war, dass während die Menschen hier gestorben sind, 100 Meter der Wachmann mit seiner Familie spazieren geht. Was mir auch nahe gegangen ist, waren Relikte wie dreckige Spritze oder die Kleidung und das Häftlingsgeschirr.„
Felix Heinrich, 10d
„Das Schlimmste für mich war, dass die Menschen selbst mitbekommen haben, wie es am Ende ausgehen kann. Die Menschen wussten nie, ob sie das alles überleben. Ich finde es erstaunlich, dass es Menschen gab, die trotz dieser Ereignisse nicht den Kampf ums Überleben aufgegeben haben.„
Luis Thurnwald, 10a
„Mich schockierte, dass alle Menschen, die in dem KZ gelebt haben, so schlecht behandelt wurden, dass ihre Seelen wohl nie Frieden finden können. Die Menschen wurden wie das Allerletzte behandelt und nicht wie Geschenke Gottes. Mich hat bewegt, dass so viele Menschen dort umgebracht wurden und Familien leiden mussten. Und das nur aufgrund ihres Aussehens oder ihrer Religion. Die Geschichte sollte uns zeigen, dass wir uns alle gegenseitig wertschätzen sollten und so etwas nie wieder passieren darf. Jeder hat das Recht zu leben!„
Alice Mass, 10b
„Ein Ort, an dem Hass, Tod und Leiden Alltag waren. Wo das ständige Arbeiten vielen Menschen ohne jegliche Individualität das Leben kostete. Diese unbeschreiblichen schrecklichen Taten spüre ich hier an diesen schrecklichen Ort, 80 Jahre später. Es ich frage mich: Warum? Warum mussten so schreckliche Dinge geschehen? Und warum in diesem Ausmaß?„
Mattis Pillhofer, 10a
„Am meisten bewegt hat mich das Krematorium. Ich fand allerdings den Ausflug insgesamt sehr berührend, weil einem bewusst wurde, dass diese schreckliche Nazizeit wirklich stattgefunden hat. Man wurde zum Nachdenken angeregt und hat alles hinterfragt. Wie konnte das alles passieren? Selbst wenn man versucht, sich in die Situation der Häftlinge hineinzuversetzen, wird man es Gott sei Dank nie so fühlen müssen, wie sie es mussten.„
Ein*e Schüler*in der Klasse 10d
„Meine eindrücklichste Erfahrung beim Besuch des KZ Flossenbürg war die gezielte Entmenschlichung und Objektivierung der Insassen, um ihre Arbeitskraft und ihr Leid auszubeuten und sie letztlich zu ermorden. Wir müssen alle dafür sorgen, dass so etwas nie mehr passiert, egal an welchem Ort.„
Moritz Wirzmüller, 10a