„We remember”. Die momentan laufende Kampagne zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen ist überall sichtbar: Gedenktage, Aktionen im Sport, Konzerte etc. Um diese Kampagne an unserer Schule aufzugreifen und darüber hinaus klar zu machen, dass die schrecklichen Geschehnisse der Nazizeit auch in Regensburg selbst ihre Spuren hinterlassen haben, besuchte der ehemalige Schulleiter der Realschule am Judenstein, Herr Anton Schels, am 31.01.2020 die zehnten Klassen. Er hielt einen Vortrag zum Thema „Die Reichspogromnacht in Regensburg”, um mit den Zehntklässlerinnen und Zehntklässlern die Ereignisse der Nacht auf den 10. November 1938 in Regensburg nachzuvollziehen.
Sein Vortrag war umfassend angelegt. In Anlehnung an das Buch „November-Pogrom 1938 und der lange Weg zu einer neuen Synagoge” von Waltraud Bierwirth und Klaus Himmelstein verdeutlichte er die beteiligten Gruppen in Regensburg, etwa die NSKK-Schule oder die örtliche SS, ging auf Berichte von Zeitzeugen ein und zeigte Bilder der zerstörten Synagoge. Zitate verschiedenster Seiten (etwa der Ruf „Lasst sie verrecken, lasst sie verbrennen”, der in der Progromnacht am Brixener Hof in Regensburg zu hören war) machten seinen Vortrag noch anschaulicher als ohnehin bereits.
Schels, bis vor wenigen Jahren selbst im Vorstand des Vereins „Neue Regensburger Synagoge”, ging es aber nicht um Einschüchterung und Schuldzuweisung. Sein Appell war ein anderer: Aufklären über die schrecklichen Taten, um die Notwendigkeit des aktiven Einsatzes für Demokratie und Toleranz deutlich zu machen. „Ihr tragt keine Schuld. Aber Ihr tragt die Verantwortung, das so etwas nie wieder geschieht.”