Zu Besuch im Buddhistischen Zentrum Regensburg

Am Frei­tag, den 29. Juni 2018, mach­ten sich die evan­ge­li­schen Schü­le­rin­nen und Schü­ler der achten Klasse um 11:20 Uhr auf den Weg zum Bud­dhis­ti­schen Zen­trum Regens­burgs. Dort emp­fin­gen uns Mar­ga­re­the und Klaus, die seit langer Zeit Gemein­de­mit­glie­der sind, sehr herz­lich. Wir nahmen auf Medi­ta­ti­ons­kis­sen und Tep­pi­chen im Ruhe aus­strah­len­den Raum mit Blick auf eine gol­dene Bud­dha­sta­tue Platz.

Mar­ga­re­the und Klaus erzähl­ten uns von Prinz Sid­dha­rta Gau­t­ama und von der Geschichte des Lama Ole Nydahl, der 650 Zen­tren dieser Art in vielen Orten welt­weit grün­dete. Seine bud­dhis­ti­sche Lehre erfuhr er vom 16. Kar­mapa aus Tibet.

Natür­lich wurden unsere Fragen beant­wor­tet: Bei­spiels­weise was der Unter­schied zwi­schen der bud­dhis­ti­schen Lehre des Dalai Lama und der des 16. Kar­mapa ist, oder ob es denn zusam­men­passt, in der heu­ti­gen Leis­tungs­ge­sell­schaft einen bud­dhis­ti­schen Lebens­wan­del zu hegen. Alle mög­li­chen bild­li­chen Ver­glei­che mach­ten es mög­lich, auch kom­pli­zier­tere Ant­wor­ten zu verstehen.

Der Bud­dhis­mus des Dalai Lama ist wie ein großes Meer, in dem du als Eis­klotz schwimmst. Stück für Stück schmilzt du und ver­stehst mehr und mehr die bud­dhis­ti­sche Lebens­tra­di­tion. In unse­rem Bud­dhis­mus ist es anders: Du springst ein­fach in das Meer und pro­bierst den Bud­dhis­mus aus, z. B. indem du sofort anfängst zu medi­tie­ren und nicht davor debat­tie­ren musst.”

Oder: „Unser west­li­ches Leben im Ver­gleich zum bud­dhis­ti­schen Leben ist so: Du sitzt an einem Fluss und es schwim­men auf dem Wasser viele Blät­ter vorbei. Du ver­suchst so viele wie mög­lich her­aus­zu­fi­schen und so schnell wie mög­lich abzu­ha­ken. Als Bud­dhist sitzt du auch am Wasser, siehst die auf dem Wasser trei­ben­den Blät­ter an und nimmst dir in aller Ruhe eines, beschäf­tigst dich damit und – sobald du wieder Zeit hast – nimmst du dir ein zweites.”

Nach so viel Phi­lo­so­phie durf­ten wir die Regen­bo­gen-Medi­ta­tion mit­er­le­ben. Toll war, dass wir gesagt beka­men, dass es in Ord­nung ist, wenn die Gedan­ken von der Medi­ta­tion abschwei­fen, aber dass es das Ziel sein sollte, diese Gedan­ken wieder ein­zu­fan­gen und auf den rich­ti­gen Punkt zu setzen. So kam kein Druck auf und man konnte sich in die später fol­gende län­gere Medi­ta­tion auf den gol­de­nen Buddha einlassen.

Zum Abschluss wurden uns noch sämt­li­che Bilder im Zen­trum erklärt und eine letzte Frage beant­wor­tet: „Ihr Bud­dhis­ten feiert aber keine Partys, oder?” Natür­lich waren unsere beiden Gast­ge­ber amü­siert und berich­te­ten, dass sie natür­lich auch feiern, auf Partys gehen und gerne im Bud­dhis­ti­schen Zen­trum nach ihren Medi­ta­tio­nen und Vor­trä­gen gemüt­lich bei­sam­men sitzen.

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